Volksgenosse und Volksgenossin aus dem Germanen-Kalender

Für den Eintopfsonntag am 10. Jänner wird mit dem Slogan "Das Volk - eine einzige große Familie" geworben.


Sonntags-Eintopf-Volksgemeinschaft

Der Grundstein zur ersten der neun geplanten Adolf-Hitler-Schulen wird am 15.1. gelegt.

In Frankreich lässt der französische Kolonialminister Madagaskar, Neukaledonien und Französisch-Guinea auf die Eignung zur Ansiedlung exilierter deutscher Juden untersuchen.

Der Sicherheitsdienst und Heydrich spielen Stalin gefälschte Dokumente zu, die zur Liquidierung der Führung der Roten Armee und zahlloser Offiziere beitragen werden.

Am 30. Jänner wird das Ermächtigungsgesetz von 1933 um weitere vier Jahre verlängert. Aus Anlass des Jahrestages der "Machtergreifung" widerruft Hitler die deutsche Unterschrift unter die Kriegsschulderklärung im Vertrag von Versailles (der Unterzeichnung hatte am 23.6.1919 die deutsche Nationalversammllung mehrheitlich zugestimmt).

Die Geschichte des Nationalsozialismus wird auf einer dreiteiligen Wandzeitung so zusammengefasst:


... und sie folgten ihm wirklich!

Nachdem der Friedensnobelpreis 1935 am 23.11.1936 an Karl von Ossietzky verliehen worden war, verhindert Hitler die Überreichung des Preises an den unter Hausarrest stehenden Antifaschisten, indem er am 30.1.37 "für alle Zukunft" die Annahme eines Nobelpreises allen Deutschen verbietet.

Anfang Februar gibt es in Deutschland bereits 8,5 Millionen Rundfunkteilnehmer.

Am 11.2. wird festgelegt, dass Hinrichtungen nunmehr ausschließlich durch das Fallbeil zu erfolgen haben.

Am 12.2. verhandelt der Botschafter Ribbentrop mit dem britischen Staatssekretär Halifax über die deutschen Kolonialwünsche und einen Westpakt.

Am 16.2. beschließt ein in London tagender Nichteinmischungsausschuss einen Kontrollplan für die Nichteinmischung in den Spanischen Bürgerkrieg. Der Effekt dieser "Nichteinmischung" ist, dass die internationale Hilfe für das republikanische Spanien erschwert wird, während die Hilfe Deutschlands und Italiens für die faschistischen Putschisten im Wesentlichen aufrecht bleibt.

Bei der Eröffnung der Berliner Automobilausstellung am 20.2. wird die Produktion des Volkswagens angekündigt.

Am 22.2. kommt Außenminister Neurath zu einem Staatsbesuch nach Österreich. Er trifft mit Bundeskanzler Schuschnigg und Bundespräsident Miklas zusammen.

Hitler gibt am 23.2. eine Garantieerklärung für die Schweiz ab, die Neutralität werde zu jeder Zeit respektiert, "komme was da wolle."

Bei einem Treffen von Alten Kämpfern der NSDAP in München erklärt Hitler am 24.2., er habe sein Versprechen gehalten, Deutschland sei eine Weltmacht, die dem Frieden diene.

Ende Februar fordert in der CSR der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, die Selbstverwaltung des Sudetenlandes.

Botschafter Ribbentrop fordert am 1.3. für das Deutschland das Recht auf Aufrüstung und Kolonialbesitz ein. Er bezeichnet Hitler als Garanten für den Weltfrieden.


Keine Parodie! Dieses Inserat mit nazibraunen Angeboten ist echt!

Am 9.3. wurden schlagartig tausende "Gewohnheitsverbrecher" festgenommen und in KZs eingewiesen. In Polizeikreisen herrschte damals die Theorie vom "geborenen Verbrecher", man sah daher als wirksames Mittel gegen die Kriminalität die Inhaftierung Vorbestrafter. In den KZs wurden die "BVler" (Abkürzung für "befristete Vorbeugehaft", daraus wurde BV = Berufsverbrecher) häufig von der SS für Lagerfunktionen ("Kapo") verwendet.

Im Pariser Exil werden die Bemühungen um die Errichtung einer antinazistischen Volksfront fortgesetzt, der Schriftsteller Heinrich Mann ist Vorsitzender des Vorbereitungskomitees.

Papst Pius XI. nimmt am 14.3. mit der Enzyklika Mit brennender Sorge gegen den Nationalsozialismus Stellung. Praktische Auswirkungen hat diese Stellungnahme in der Folge aber überhaupt keine. In Deutschland wird die Verbreitung des Textes der Enzyklika verboten. Die katholische Kirche hatte selbst in vielen Ländern die Wahrnehmung ihrer Interessen mittels faschistischer Bewegungen organisiert.


einer der großen Streitpunkte: die Schulkreuze - sie blieben

Am 18.3. erhält die GESTAPO den Befehl, die assimilatorische Betätigung des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten streng zu überwachen.

Das Budgetjahr läuft jeweils von März zu März. Die Staatsverschuldung erreicht offiziell 16 Milliarden Reichsmark. Dazu kommen 12 Milliarden an offenen MEFO-Wechseln, die von 1934 bis 1937 zur Tarnung der Staatsverschuldung ausgegeben wurden. Insgesamt hat sich seit der Machtübernahme der Schuldenstand von 12,2 auf 28 Milliarden mehr als verdoppelt. Da der Großteil der zusätzlichen Aufwendungen in die Rüstung gesteckt wurde (von 1934-1937 fast 31 Milliarden), was längerfristig keinen wirtschaftsbelebenden Effekt haben kann, zeigt sich darin die beabsichtigte Linie: Durch rasche, massive Aufrüstung die Voraussetzungen für einen neuen Krieg zu schaffen. Die Staatsschulden könnten dann aus der Kriegsbeute beglichen werden. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Streben nach Autarkie, nach Rohstoffselbstversorgung. Nicht nur der inzwischen katastrophale Devisenmangel ist dafür Veranlassung, die Versorgung mit selbsthergestelltem Benzin- oder Gummiersatz ist auch ein strategisches Ziel in der Kriegsvorbereitung. Die importunabhängige Versorgung mit Nahrungsmitteln soll ebenfalls erreicht werden. Von 1935 bis 1939 investiert Deutschland in die Rüstungsproduktion gleichviel wie England, die USA und die UdSSR zusammen ausgeben.

Anfang April wird in der ehemaligen deutschen Kolonie in Südwestafrika die politische Tätigkeit des Deutschen Bundes, einer NS-Organisation verboten.

Am 5.4. erscheint die erste Briefmarke mit Hitler als Motiv - der Hitlerkopf ziert die deutschen Freimarken bis 1945. Wie erst in den letzten Jahren bekannt wurde, zahlte die Deutsche Reichspost für die Kopfrechte erhebliche Tantiemen.


auf Postkarten gab's nicht nur die Hitler-Marke, sondern auch Werbesprüche für die Hitlerei

Zu Hitlers Geburtstag am 20.4. werden im Wege einer Rundfunkübertragung mehr als 700.000 neue NSDAP-Funktionäre vereidigt.

Die wirtschaftliche Effizienz soll durch entsprechende Maßnahmen weiter verbessert werden.
Die Anforderungen für einen Nationalsozialistischen Musterbetrieb beinhalten u.a.: Anpassung der Preise an die allgemeine Wirtschaftslage - Erhöhung der Warenqualität - Lohnverbesserungen nach dem Grundsatz des Leistungslohnes - ausreichenden Kündigungsschutz - ergänzende Altersversorgung - Erleichterung für den Weg von und zur Arbeit - entsprechende Ausstattung der Arbeitsplätze und Pausenräume - Freizeitgestaltung in Zusammenarbeit mit Kraft durch Freude - Gewinnbeteiligung - Förderung des Wohnbaues. Dadurch zeigt sich ein Aspekt, der heute wenig erwähnt wird: Die Nazis waren in manchen Wirtschaftsaspekten ihrer Zeit sicherlich voraus. Die Auseinandersetzung mit konservativen Strömungen im Lande drängte auch überlebte patriarchalische Verhaltensweisen ins Abseits und änderte das Arbeitsklima.
Die Idee von der Volksgemeinschaft machte zwangsläufig auch Schluss mit elitärem Klassendünkel.


die NS-Musterbetriebe wurden jährlich zu einer martialischen Ehrung aufgetrieben

Der Kleinkrieg mit der katholischen Kirche lässt die NSDAP immer wieder ein für die Kirche heikles Feld beackern. Am 29.4. berichtet der Völkische Beobachter erneut über das unheilvolle Thema:
"Der nationalsozialistische Staat und damit das deutsche Volk sehen sich gezwungen, gegen furchtbare sexuelle Verirrungen einzuschreiten, die sich über tausend Weltpriester und Ordensgeistliche zuschulden kommen ließen."
Die Kirche hieß dies damals "antikirchliche Propaganda" - aber die Perversität des Zölibats wird auch von 1933 bis 1945 keine anderen Auswirkungen als in der Zeit vorher und nachher gehabt haben.


In den Nummern für März und April 1937 des illegal erscheinenden theoretischen Organs der KPÖ, Weg und Ziel, werden zwei Artikel von Dr. Alfred Klahr veröffentlicht, die erstmals die Theorie der eigenständigen nationalen Entwicklung der Österreicher darlegen (Zur nationalen Frage in Österreich). Damals wurde diese Theorie fast von allen Seiten zurückgewiesen, erst nach 1945 entwickelte sich tatsächlich ein allgemeines österreichisches Nationalbewusstsein. Klahr kam nach der Flucht aus dem KZ Auschwitz im Sommer 1944 um.


Dr. Alfred Klahr (1904 - 1944), der erste theoretische Begründer
der Entwicklung einer eigenständigen ÖSTERREICHISCHEN NATION -
ein Kommunist jüdischer Abkunft, daher wird sein Wirken immer noch ignoriert


In Spanien zerstört die deutsche Luftwaffe am 26.4. die baskische Kleinstadt Guernica. Franco versucht die Zerstörung den Republikanern in die Schuhe zu schieben. Der Bombenangriff auf diese spanische Stadt war der erste Einsatz von Bombenflugzeugen gegen zivile Ziele. Pablo Picasso schuf in der Folge sein weltberühmtes Bildnis.

Im spanischen Bürgerkrieg kämpfen auf der Seite der rechtmäßig gewählten republikanischen Regierung die INTERNATIONALEN BRIGADEN mit rund 35.000 Freiwilligen aus vielen Ländern, darunter auch österreichische Februarkämpfer und deutsche Antifaschisten, gegen die putschenden faschistischen Militärs.


Fahne der Brigada International - Freiwillige des Lincoln-Bataillons aus den USA


aus Österreichern wurde das Bataillon "12. Februar" gebildet,
hier Rudi Auerhahn, der vorher im klerikalfaschistischen Österreich
mit Bruno Kreisky in einer Zelle gesessen hatte, er fiel im Kampf am Ebro

Der deutsche Rundfunk wird als Hauptpropagandamittel installiert, der Präsident der Reichsrundfunkkammer sagt Anfang Juni: "Wenn der Führer spricht, muss jeder Volksgenosse daheim oder im Betrieb am Lautsprecher sein."

Auf einer Parteitagung erklärt Hitler die Hauptaufgaben des Nationalsozialismus: 1. Schaffung einer Volksgemeinschaft - 2. Sicherung der täglichen Ernährung durch Arbeit - 3. Sicherung von Freiheit, Ehre und Macht des deutschen Volkes - 4. Errichtung einer höheren sozialen Gemeinschaft


schulische Volksgemeinschaft

Der Druck des Deutschen Reiches auf Österreich zwingt den Diktator Schuschnigg zur weiteren Beteiligung der Nationalsozialisten an der Macht. Das schon im Februar angekündigte "volkspolitische Referat" wird eingerichtet (17.6.), der Nationalsozialist Arthur Seyss-Inquart wird zum Staatsrat bestellt und mit den "Angelegenheiten der Befriedung der nationalen Kreise" betraut. Die Nazis haben in Österreich enormen Zulauf, die klerikalfaschistische Diktatur hat kaum Rückhalt in der Bevölkerung, die Arbeiterparteien sind in der Illegalität, die Nazis, mit dem starken Deutschland im Rücken, werden immer dreister.

Am 1.7. wird der evangelische Pfarrer Martin Niemöller verhaftet, er ist einer der führenden Köpfe der antinazistisch eingestellten Bekennenden Kirche und bleibt bis Kriegsende als "persönlicher Gefangener des Führers" in KZ-Haft. Er wagte es in seinen Predigten gegen die Zustände in Deutschland aufzutreten. Von ihm stammt das berühmte Statement:


Martin Niemöller, weitere 800 Personen aus der "Bekennenden Kirche" werden festgenommen

Zur vollständigen Schaffung der deutschen Volksgemeinschaft bedarf es auch polizeilicher Maßnahmen. Aber nicht die GESTAPO ist die große Ausforscherin von Regimekritikern und -feinden, 80% der "Täter" werden auf Grund von Anzeigen von treu hitlerdeutschen Volksgenossen, die ihre Umwelt auf Verdächtige beobachten, von der GESTAPO festgenommen, vor Gericht gestellt oder ins KZ eingewiesen.

Die Zahl der Arbeitslosen geht im Sommer 1937 auf 563.000 zurück. Damit ist die Vollbeschäftigung erreicht, mehr als 90% der Arbeitslosen von 1932/33 haben wieder Beschäftigung. Der Slogan von später, Hitler habe den Arbeitslosen Arbeit verschafft, zuerst in den Rüstungsfabriken, dann im Schützengraben, ist zu diesem Zeitpunkt für die Masse der Bevölkerung kein Thema. Die wirtschaftliche und staatliche Situation ermöglicht den Nationalsozialisten tatsächlich das zu verwirklichen, was sie mit Volksgemeinschaft bezeichnen: Ein erheblicher Teil der deutschen Bevölkerung steht ehrlich hinter Hitler, dem Goebbels nunmehr gerne militärisch meldet: "Mein Führer, das deutsche Volk steht geschlossen hinter Ihnen! " Das war sicherlich etwas übertrieben, aber die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, das selbstbewusste internationale Auftreten, die Nichtvorhersehbarkeit des Krieges, verbunden mit dem Repressionssystem, lassen die oppositionellen Kräfte schwächer werden. Die Taktik, den "schaffenden Volksgenossen der Stirn und der Faust" einen von Klasse, Schicht und Herkunft unabhängigen Rang der Anerkennung in der "Volksgemeinschaft" zu geben, war psychologisch schlau und schuf (praktisch kostenfrei) massenhaft Identifikation mit dieser "deutschen Volksgemeinschaft".

Siehe dazu: "Gleichschaltung" und "deutsche Volkgemeinschaft". Ein prägnantes Zitat aus diesem Text: "Maximen waren die Einheit des Volkes und die Zusammengehörigkeit in der Volksgemeinschaft. Ein Volk - ein Reich - ein Führer, hieß es, eine Rasse, eine Geschichte, ein Schicksal. Ausdruck des Strebens nach Einheitlichkeit war der Wille zur Gleichschaltung: zur Gleichschaltung des Bewusstseins, der Gesellschaft, des Staates. Dies gelang, weil die braune Bewegung sich als ein in sich schlüssiges, ganzheitliches und starkes System der Lebensbewältigung präsentierte. Die nationalsozialistischen Organisationen gaben vor, die gesamte Welt, die gesamte Gesellschaft zu repräsentieren, um so den Eindruck zu erwecken, dass man gleichsam komplett sei, das heißt alle Elemente der Gesellschaft in den eigenen Reihen habe."
Die NS-Volksgemeinschaft existierte wirklich - ihre Realisierung machte den Nationalsozialismus zum größten Phänomen des 20. Jahrhunderts, massenpsychologisch wurde das NS-System von keinem anderen System übertroffen.

Ab Juli gibt es in in München zwei sehr unterschiedliche Kunstaussellungen.


das Haus der Deutschen Kunst im typischen Stil der Nazi-Kunst,
ein mächtiger steinerner Zeuge der deutschen Schöpferkraft oder so


deutsche Wuchtigkeit soll die Menschen monumental beeindrucken 

In diesem neu errichteten "Haus der Deutschen Kunst" wird die erste Große Deutsche Kunstausstellung geboten.

Mehr Leute als die "Deutsche Kunstaussteller" zieht jedoch eine zweite Ausstellung an: Entartete Kunst - dort werden "Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnertums und der Entartung" - wie es in einer Eröffnungsrede hieß, dargeboten, insgesamt werden über zwei Millionen Besucher die entarteten Ausgeburten besichtigen.


ein Beispiel zur "Entarteten Kunst": Besonders verhasst war den Nazis
der antimilitaristische und antifaschistische Maler Otto Dix (1891-1969),
eines seiner Bilder zierte die erste Seite des Ausstellungskatalogs


Otto Dix: Eine großstädtischen Frau der Zwanzigerjahre


man feiert in München auch "2000 Jahre deutsche Kunst" -
u.a. durch die Präsentation germanischer "Sonnenräder" in Hakenkreuzform


Hitler im August in Bayreuth, mit Winifred und Wieland Wagner

Anfang September sagt Göring zur Ausführung des Vierjahresplanes: "Das Programm des Aufbaues sieht einen absoluten Frieden vor. Ohne den geht es nicht. Dieser Aufbau ist allein das Werk dieser vielgeschmähten nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihres Führers, ein Werk, wie es wirklich einzigartig in den Zeiten und Völkern ist."

Im September findet wieder ein Reichsparteitag, diesmal unter der Bezeichnung Parteitag der Arbeit, statt. Hitler spricht von der "Schaffung eines neuen Menschen und eines neuen Volkes". Nach dem Parteitag gibt es Manöver in denen die spätere "Blitzkriegstrategie" geübt wird.


NSDAP-Wandzeitung für die Parteischaukästen anlässlich des Reichsparteitages 1937


alle Jahre wieder: Fahnen tragende Volksmassen ...


... kampieren in Nürnberg - bis zu einer Million Menschen

Am 25.9. trifft Mussolini zu einem Staatsbesuch in München ein. In einer Rede erklärt der italienische Faschistenführer, weder Deutschland noch Italien seien Diktaturen, keine Regierung der Welt habe eine solche Zustimmung des Volkes wie die deutsche und die italienische, die beiden Länder seien die größten und echtesten Demokratien.


in den Schaukästen der NSDAP war das Treffen propagandistisch vorbereitet worden

Im Oktober wird mittels eines Gesetzes über die Neugestaltung deutscher Städte die Planung bombastischer Um- und Neubauten nach dem Geschmack Hitlers in Angriff genommen. Besonders die "Heimat des Führers", Linz, hätte nach diesen Plänen schwer zu leiden gehabt. Dazu ein kleiner Vorgriff auf die Zeit 1938 bis 1945:


eines der Modelle für Linz und Urfahr, Ansicht zwischen
Nibelungenbrücke und einer Brücke auf Höhe Gruberstraße


markante Hitlerbauten in Linz: Brückenkopfgebäude und Nibelungenbrücke


Hitler erklärt dem "Oberdonau"-Gauleiter Eigruber seine Pläne


bis in die letzten Kriegswochen befasste sich Hitler mit den Linzer Baumodellen

Durch die japanische Expansions- und Eroberungspolitik in China verschärfen sich die Spannungen in Asien, die USA und Großbritannien beziehen Position gegen Japan. Hitler entscheidet am 18.10, dass (entgegen der bisherigen Außenpolitik) Deutschland hinkünftig zugunsten Japans Stellung beziehen wird.

Am 5. November erläutert Hitler in einer Geheimrede vor den Oberbefehlshabern der Wehrmacht die Kriegspläne. Er erwartet wegen der Mittelmeerkrise Auseinandersetzungen zwischen Italien und Frankreich und England, die er mit einer Blitzaktion gegen die CSR ausnutzen will. Sein unabänderlicher Entschluss sei es, bis spätestens 1943/1945 die Lösung des deutschen Lebensraumes im Osten in Angriff zu nehmen. Siehe die Details: Hoßbach-Niederschrift.


schweres MG in Stellung, einstweilen noch nur im Manöver


pseudoreligösen Kult gibt es jedes Jahr im November
um die Opfer des missglückten Putsches von 1923

Wirtschaftsminister Hjalmar Schacht wird am 26.11. von seiner Funktion abgelöst (und ab 5.2.1938 durch Walther Funk ersetzt). Schacht hatte die massive Aufrüstung als Gefahr für die deutsche Wirtschaft gesehen und sie bis zur Erholung der Wirtschaftslage drosseln wollen.

Am 11.12. tritt Italien aus dem Völkerbund aus, mit dem Beitritt zum deutsch-japanischen Antikominternpakt schließt sich das Land noch enger mit Deutschland zusammen.

Am 20.12. stirbt General Ludendorff, vormals einer der ersten Mitkämpfer Hitlers, jetzt ein rechtsextremer esoterischer Spinner, der zu Hitler auf Distanz gegangen ist.

1937 gab es 620.000 Eheschließungen, 1,277.000 Geburten und 794.000 Todesfälle, Arbeitslose gab es im Jänner 1,85 Millionen, im Oktober 500.000, die Spareinlagen erreichten 21 Milliarden Reichsmark.


in den nächsten Jahren werden Entscheidungen fallen, die nicht nur Jahrhunderte,
sondern sogar Jahrtausende betreffen werden, die Entscheidungen der kommenden
Jahre werden aus einem tausendjährigen Reich ein zwölfjähriges machen ...

Ende 1937