Deutsche! Männer und Frauen!
In wenigen Tagen hat sich innerhalb der
deutschen Volksgemeinschaft eine Umwälzung vollzogen, die wir heute wohl in
ihrem Umfange sehen, deren Bedeutung aber erst spätere Geschlechter ganz
ermessen werden.
Es ist in den letzten Jahren von den Machthabern des
nunmehr beseitigten Regimes oft von der besonderen "Mission" gesprochen worden,
die in ihren Augen dieses Land zu erfüllen hätte. Ein Führer der Legitimisten
hat sie in einer Denkschrift genau umrissen. Nach ihr war es die Aufgabe dieser
sogenannten Selbständigkeit des Landes Österreich, die in den Friedensverträgen
fundiert und von der Gnade des Auslandes abhängig war, die Bildung eines
wahrhaft großen Deutschen Reiches zu verhindern und damit den Weg in die Zukunft
des deutschen Volkes zu verriegeln.
Ich proklamiere nunmehr für dieses
Land seine neue Mission. Sie entspricht dem Gebote, das einst die deutschen
Siedler aus allen Gauen des Altreiches hieher berufen hat: Die älteste Ostmark
des deutschen Volkes soll von jetzt ab das jüngste Bollwerk der deutschen Nation
und damit des Deutschen Reiches sein.
Jahrhundertelang haben sich in den
unruhevollen Zeiten der Vergangenheit die Stürme des Ostens an den Grenzen der
alten Mark gebrochen. Jahrhundertelang, für alle Zukunft soll sie nunmehr ein
eiserner Garant sein für die Sicherheit und Freiheit des Deutschen Reiches und
damit ein Unterpfand für das Glück und für den Frieden unseres großen Volkes.
Und ich weiß: die alte Ostmark des Deutschen Reiches wird ihrer neuen
Aufgabe genauso gerecht werden, wie sie die alte einst gelöst und gemeistert
hat.
Ich spreche im Namen der Millionen dieses wunderschönen deutschen
Landes, im Namen der Steirer, der Nieder- und Oberösterreicher, der Kärntner,
der Salzburger, der Tiroler und vor allem im Namen der Stadt Wien, wenn ich es
den in diesem Augenblick zuhörenden 68 Millionen übrigen deutschen Volksgenossen
in unserem weiten Reich versichere:
Dies Land ist deutsch, es hat seine
Mission begriffen, es wird diese erfüllen, und es soll an Treue zur großen
deutschen Volksgemeinschaft von niemandem jemals überboten werden.
Unsere Aufgabe aber wird es nun sein, durch Arbeit, Fleiß und
gemeinsames Einstehen und Zusammenstehen die großen sozialen, kulturellen und
wirtschaftlichen Aufgaben zu lösen, vor allem aber Österreich immer mehr zu
einer Trutzburg nationalsozialistischer Gesinnung und nationalsozialistischer
Willenskraft zu entwickeln und auszubauen.
Ich kann diesen Appell an Sie
aber nicht schließen, ohne nun der Männer zu gedenken, die es mir mitermöglicht
haben, die große Wende in so kurzer Zeit mit Gottes Hilfe herbeizuführen.
Ich danke den nationalsozialistischen Mitgliedern der Regierung, an
ihrer Spitze dem neuen Reichsstatthalter Seyß-Inquart. Ich danke den zahllosen
Parteifunktionären, ich danke aber vor allem den ungezählten namenlosen
Idealisten, den Kämpfern unserer Formationen, die in den langen Jahren der
Verfolgung bewiesen haben, daß der Deutsche, unter Druck gesetzt, nur noch
härter wird.
Diese Jahre der Leidenszeit haben mich in meiner
Überzeugung vom Wert des deutschösterreichischen Menschen im Rahmen unserer
großen Volksgemeinschaft nur bestärkt. Die wunderbare Ordnung und Disziplin
dieses gewaltigen Geschehens ist aber auch ein Beweis für die Kraft der diese
Menschen beseelenden Idee. Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volke
die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten:
Als Führer und
Kanzler der deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der Geschichte
nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!
Deutschland und
sein neues Glied, die Nationalsozialistische Partei und die Wehrmacht unseres
Reiches - Sieg Heil!